Die Wäsche draußen im Winter trocknen – geht das?

Abbildung: Eiskristalle im Winter

Kälte ist für das Wäschetrocknen an der kühlen Luft überhaupt kein Problem. Mittels Sublimation verliert die Wäsche ihre Nässe – auch bei klirrenden Minusgraden

Rein aus dem Bauch heraus würde man sagen, dass der Sommer, ein milder Herbst sowie Frühling die beste Zeit sind, wenn man seine Wäsche draußen trocken will. Das stimmt bedingt. Natürlich trocknet die Wäsche um so effizienter, je mehr Kraft die Sonne hat.

Aber vor allem benötigt sie Frischluft mit möglichst trockenem Charakter. Unter solchen Wetterbedingungen leisten Wäschespinnen und -ständer draußen ihren Dienst hervorragend. Feuchtigkeitsarme Luft gibt´s auch reichlich im Winter. Das Trocknen der Wäsche ist eine Anpassung der Feuchtigkeit an die Umgebung mit Hilfe von Wind- oder Sonnenenergie.

Man kann Wäsche bei Kälte trocknen, ein physikalisches Phänomen namens Sublimation hilft dabei.

Wäsche bei Minusgraden trocknen lassen

Der einzige Grund, die frisch gewaschene Wäsche nicht draußen aufzuhängen, ist Regen, Sturm oder extreme Luftfeuchtigkeit.

Wäsche trocknet durch Sonnenenergie und vor allem durch den sie umspielenden Luftzug. Daher ist konstanter Wind so ideal und führt zu jenem Frischegefühl, dass Trockner nur schwer hin bekommen.

Wind trocknet sogar schneller als Sonne.

Ist die Luft im Winter kalt und trocken, dann gleicht sich die Feuchtigkeit in der Wäsche recht schnell mit der Umwelt ab. Die Nässe verschwindet und die Wäsche verliert ihre Feuchtigkeit.

Das Phänomen Sublimation

Natürlich gefriert nasse Wäsche draußen auf den Leinen bei Kälte unter 0 Grad zunächst. Lässt man sie allerdings noch etwas länger draußen hängen, verflüchtigt sich das Eis.

Die Kleidung ist kalt, aber trocken. Mitunter trocknet Wäsche im Frost besser als im warmen, aber oft feuchten Keller.

Warum ist das so? Die besonderen Eigenschaften von Wasser erklären den physikalischen Prozess.

Normalerweise geht Eis bei einer Schwankung oder Änderung des Drucks oder der Temperatur von Eis in Wasser und später in Wasserdampf über.

Unter null Grad dagegen existiert nur ein Phasenübergang. Wasser existiert nicht unter 0 Grad. Das Eis wechselt durch Verdunstung direkt in seinen gasförmigen Zustand: den Wasserdampf.

Für den Übergang von einem festen in einen gasförmigen Aggregatszustand sind besondere Druck- und Temperaturverhältnisse nötig. Diese sind bei trockener Luft und Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts optimal gegeben.

Raus aus der Wohnung mit der feuchten Wäsche

Da in der Wohnung oder im Hausflur kaum Windzug herrscht, ist durch die Sublimation das Trocknen der Wäsche draußen im Garten oder auf dem Hof sinnvoll.

Sei es auf einer Wäschespinne oder einem Wäscheständer.

Wäsche bei Minusgraden trocknen – kein Problem!

Es ist gut möglich, seine Wäsche auch bei Minustemperaturen draußen zu trocknen. Es geht zwar nicht so schnell wie im Sommer, aber immer noch effizienter als in der Wohnung. Dies liegt im unterstützenden Wind und der Sublimation begründet. Die Wäsche gefriert erst, bevor das Eis in den gasförmigen Zustand wechselt und die Wäsche anschließend bei Kälte trocken ist.